Wie bekomme ich mein Geld wieder nach einer Kostenfalle im Online-Dating?

Wie bekomme ich mein Geld wieder nach einer Kostenfalle im Online-Dating

Wer viel auf Datingseiten unterwegs ist, dem ist die folgende Situation wahrscheinlich gut bekannt. Eine Registrierung auf der entsprechenden Plattform ist immer kostenlos. Auch die ersten Likes kann man vergeben und es lassen sich die ersten Chats häufig kostenfrei beginnen. Nach nur kurzer Zeit ist mit der kostenfreien Nutzung dann aber Schluss. Nachfolgend muss ein Abo abgeschlossen oder eine interne Währung erworben werden. Es ist natürlich vollkommen klar, dass Anbieter von Datingplattformen irgendwie Geld verdienen müssen. Dies geschieht häufig dann mit solchen Mitgliedschaften oder in Form einer virtuellen Währung.

Neben zahlreichen seriösen Anbietern solcher Abos und Währungen gibt es auch Hunderte Webseiten, die nicht als seriös eingestuft werden können. Bei derartigen Anbietern geht es dann nicht um die große Liebe oder reale Kontakte. Profile sind hier dann häufig fiktiv und reale Nutzer landen schnell in einer Kostenfalle. Das Erkennen dieser fiktiven Profile ist dabei nicht immer allzu einfach und so landen insbesondere unerfahrene und auch ältere Personen schnell in einer teuren Falle. Der folgende Artikel beleuchtet die verschiedenen Kostenfallen genauer und gibt einige Hinweise und Tipps beim Vermeiden dieser. Auch rechtliche Grundlagen und eine mögliche Rückzahlung werden besprochen.

Die verschiedenen Kostenfallen

Auf den meisten Datingportalen kann zwischen zwei häufig anzutreffenden Kostenfallen unterschieden werden. Eine davon ist ein Abo und die andere ist eine virtuelle Währung. Webseiten, die eine virtuelle Währung anbieten, arbeiten häufig auch mit Moderatoren, die fiktive Profile erstellen. Diese werden genutzt, um für mehr Kommunikation auf der Webseite zu sorgen. Jede Chatnachricht muss auf solchen Webseiten nämlich separat mit der Währung bezahlt werden. Zu Beginn gibt es dabei meist noch einige Währung kostenfrei. Die ersten Nachrichten kosten also nichts. Danach sind die Kosten aber immens hoch. Auf vielen Webseiten müssen Nutzer weit mehr als einen Euro pro Nachricht bezahlen.

Erkannt werden können derartige Webseiten häufig bereits im Kleingedruckten auf der Startseite. Hier findet man einen Hinweis, dass die angezeigten Profile nur fiktiv seien. Auch die AGB geben mit Begriffen wie Moderatoren, Animateuren oder Operatoren einen klaren Hinweis. Direkt nach der Registrierung erreichen die realen Mitglieder oftmals auch zahlreiche Nachrichten. Diese kommen von Profilen mit freizügigen Bildern. Wer gerne auf kostenlose Kontaktplattformen wechseln oder ein Treffen vereinbaren möchte, der wird oft hingehalten, so verdient der Betreiber mehr Geld. Dann geben unerfahrene Mitglieder schnell viel Geld aus. Der Chat bleibt aber stets nur virtuell.

Abos als Kostenfalle

Neben der virtuellen Währung finden Kostenfallen auch mithilfe von Abos statt. Die Falle funktioniert dabei im Prinzip sehr ähnlich. Der Betreiber der Webseite engagiert Moderatoren, die fiktive Profile erstellen und betreiben. Reale Mitglieder der Webseite werden entweder sofort oder nach den ersten Nachrichten mit diesen Moderatoren gebeten, ein Abo abzuschließen. Die Nachrichtenfunktion ist ansonsten nicht nutzbar. Häufig werden auf solchen Seiten auch viele andere Funktionen und Informationen gesperrt, sodass unerfahrene Nutzer noch mehr dazu animiert werden, das Abo schnellstmöglich abzuschließen.

Verschiedene Kostenfallen

Die anfänglichen Kosten des Abos können dabei recht günstig sein. Häufig werden zunächst Rabatte oder auch Abos mit nur wenigen Tagen Laufzeit angeboten. Das Abo verlängert sich dann aber automatisch. Die Kündigungsfristen sind zudem sehr lang. Diese Regelungen werden oftmals nur versteckt im Kleingedruckten oder in den AGB erwähnt. Die Kündigung des Abos wird so schwer wie möglich gemacht. Oftmals ist eine Kündigung nicht einmal online möglich. Die Adressen der Betreiber liegen oftmals im Ausland. Schnell tappen unerfahrene Personen so in eine sehr teure Falle, die auch nach einigen Monaten noch Geld kosten kann.

Kostenfallen frühzeitig vermeiden

Kostenfalle

Wer die Kostenfallen der Plattformen vermeiden möchte, der hat dafür verschiedenste Möglichkeiten. Auch unerfahrene Nutzer können sich durch einige essenzielle Tipps schützen. Sehr wichtig ist für die gewünschte Datingplattform zunächst nach bestehenden Bewertungen und Nutzererfahrungen zu suchen. Oftmals haben bereits andere Personen negative Erfahrungen mit der entsprechenden Webseite gemacht. Auch Testberichte für die Webseiten helfen oftmals weiter. Sollten derartige Bewertungen nicht vorhanden sein, so kann man als Nutzer selbst zunächst auf die Startseite schauen. Finden sich hier im Kleingedruckten Hinweise auf eine interne Währung oder dem Einsatz von fiktiven Profilen, ist eine Registrierung sinnlos.

Auch die AGB können noch vor der Registrierung genauer eingesehen werden. Mit den zuvor bereits erwähnten Schlagworten kann man dann nach entsprechenden Fallen Ausschau halten. Auch nach der Registrierung ist das Erkennen einer Falle möglich. Wird für jede Nachricht eine interne Währung benötigt, kann von einer Falle ausgegangen werden. Die Preise sind zudem oftmals extrem hoch. Sind zudem die meisten Funktionen ohne den Abschluss eines Abos gesperrt, ist das Abo wahrscheinlich nur eine Falle. Der Abschluss eines Abos oder Kauf der Währung lohnt sich dann nicht.

Möglichkeiten der Rückzahlung

Wer ein Abo abgeschlossen hat und anschließend feststellt, dass die Betreiber die Nutzer nur in eine Falle locken wollen, der hat durchaus Anspruch auf eine Rückzahlung des Geldes. Zunächst einmal sollte versucht werden, das Abo auf den herkömmlichen Weg per E-Mail oder Post zu kündigen. Da Betreiber hier aber oft viel zu langsam agieren, erhöhen sich die Kosten schnell. Weitere Zahlungen sollten aber auf keinen Fall getätigt werden. Viel mehr kann in den ersten zwei Wochen des Abos von einem Widerrufsrecht Gebrauch gemacht werden. Auch Anbieter aus dem Ausland sind verpflichtet, diese Regelungen einzuhalten.

Darüber hinaus können in einigen Fällen auch die gesetzlichen Regelungen bezüglich der arglistigen Täuschung oder ungerechtfertigte Bereicherung angewandt werden. Bei möglichen Mahnungen kann auch ein Anwalt hinzugezogen werden. In den meisten Fällen kann eine teure Fortführung des Abos verhindert werden. Auch der Kontakt zur eigenen Bank und der Stopp der Zahlungen sind ein wichtiger Schritt.

Regelungen für virtuelle Währungen

Wer statt eines Abos in die Falle einer internen Währung getappt ist, der hat oftmals nicht so viel Glück beim Zurückholen des Geldes. Wer den Betrug nach kurzer Zeit bemerkt, der sollte schnellstmöglich seine Bank kontaktieren und eine gemeinsame Lösung anstreben. Oftmals verweisen die Betreiber dieser Webseiten jedoch auf die bereits erfolgte Nutzung der Währung für den Chat. Eine Rückzahlung ist so eher schwierig. Hier sollte zwingend ein Anwalt eingeschalten werden. Glücklicherweise sind Käufe von interner Währung aber häufig nur eine einmalige Zahlung und kein Abo. Sollte eine Rückzahlung also nicht möglich sein, können nachfolgende Zahlungen zumindest direkt vermieden werden.

Fazit

Abschließend ist also festzuhalten, dass unseriöse Anbieter von Datingseiten ihr Geld häufig mit dem Einsatz von fiktiven Profilen und einer Kostenfalle in Form einer internen Währung oder einem Abo verdienen. Die Erkennung der Falle ist dabei häufig frühzeitig bereits auf der Startseite oder in Erfahrungsberichten zur Webseite möglich. Auch der Erhalt von Nachrichten direkt nach der Registrierung, eine teure Währung für jede Chatnachricht und viele gesperrte Funktionen können ein guter Hinweis auf eine Falle sein.

Für eine Rückerstattung des Geldes muss eigentlich in jedem Falle mindestens die Bank, aber häufig auch ein Anwalt eingeschalten werden. Nutzer, die in eine Abo-Falle getappt sind, haben dabei aufgrund des Widerrufsrechts oftmals die größten Chancen auf eine Rückzahlung. Wer eine angebotene interne Währung gekauft und bereits genutzt hat, der bekommt sein Geld eher nicht wieder. Diese Käufe sind häufig aber nur Einmalzahlungen. Bei einem Verdacht einer Falle ist der Kauf eines eher günstigeren Paketes mit Währung also empfehlenswert. Der finanzielle Schaden hält sich dann zumindest in Grenzen.