Der Matching-Algorithmus: Echte Hilfe oder eher nur ein unnützes Feature?

Der Matching-Algorithmus

Wer sich im Internet auf Datingseiten umschaut, der wird immer wieder auf das Wort Algorithmus oder Matching-Algorithmus stoßen. Oftmals wird im gleichen Satz dann auch versprochen, dass mit Hilfe dieses Algorithmus der perfekte Partner gefunden werden könne. Eine genaue Erklärung zur Nutzung dieses Algorithmus auf der Webseite und seiner Funktionsweise gibt es aber häufig nicht. Interessierte Nutzer bleiben so eigentlich im Dunkeln und wissen nie genau, wie der Algorithmus genau eingesetzt wird und ob er bei einer Verwendung der Webseite überhaupt hilft. Auch eine exakte Angabe der genutzten Daten für den Algorithmus gibt es oft nicht.

Nicht ohne Grund fragen sich viele Nutzer dann, ob ein Algorithmus dieser Art überhaupt einen Sinn und bei der Suche nach dem richtigen Partner tatsächlich helfen kann. Dieser Artikel hat das Ziel, etwas Licht ins Dunkle zu bringen. In diesem Artikel gibt es zunächst eine etwas genauere Erklärung zur Funktionsweise eines Algorithmus. Darüber hinaus sollen auch der Sinn und die Nützlichkeit dieser Funktion genauer betrachtet werden. Schlussendlich soll es aber auch um mögliche Limitierungen eines solchen Algorithmus gehen.

Die Funktionsweise des Algorithmus

Auch wenn es erstaunlich klingen mag, Matching-Algorithmen gibt es schon seit etwa 60 Jahren. Natürlich wurden diese Algorithmen damals noch nicht in den Datingseiten getestet. Viel mehr gab es verschiedenste mathematische Berechnungen, die für eine perfekte Beziehung sorgen sollten. Dabei wurden Theorien ausgewertet, die für eine erfolgreiche Beziehung sorgen. Diese Algorithmen beinhalteten beispielsweise den sozialen Umgang oder die eigenen Grundwerte im Leben. Auch die ersten Datingseiten, die bereits in den 90er-Jahren entstanden, beinhalteten einen ersten Algorithmus. Dieser beinhaltete dann aber nur recht einfache Faktoren wie beispielweise Interessen und demografische Gegebenheiten.

Im Laufe der Jahre entwickelte sich die Technik immer weiter. So wurden auch die Datingwebseiten umfangreicher und es kamen Apps hinzu. Natürlich haben sich in dieser Zeit auch die Algorithmen immer weiter verbessert. Sehr wichtig wurden dann die Verhaltensweisen der Nutzer selbst. Hat man als Nutzer ein Profil mit einem Like markiert, so hat sich der Algorithmus das gemerkt. Nach einiger Zeit wurden die angezeigten Profile dann seinen eigenen Präferenzen bei der Vergabe von Likes angepasst. Je länger eine entsprechende Webseite genutzt wurde, desto besser wurden auch die Algorithmen bei der Erkennung von passenden Nutzern.

Die moderne Nutzung

Die moderne Nutzung eines Algorithmus

Die modernsten Algorithmen setzen auf den Datingseiten oder Apps auf eine Vielzahl verschiedener Faktoren, um den Nutzern passende Profile anzuzeigen. Wie bereits zu den Anfängen der Algorithmen stehen dabei natürlich auch die eigenen Präferenzen, die Persönlichkeit und die Demografie im Vordergrund. Hier hat sich nicht viel geändert. Hinzukommen aber auch noch andere Faktoren. So wird beispielsweise die exakte Nutzung der App oder Webseite genaustens kontrolliert. Das bedeutet, dass jeder Like, jede Nachricht und auch jede Suche ausgewertet werden. Auf dieser Grundlage werden anschließend dann nach und nach passendere Nutzer empfohlen.

Wer außerdem seine musikalischen Interessen oder weitere soziale Kanäle auf seinem Profil angibt, der kann auch davon ausgehen, dass auch diese Daten genaustens ausgewertet werden. Diese Daten werden dann ebenfalls genutzt, um den Nutzern der Plattform geeignete Profile anzuzeigen. Auch direktes Feedback ist für die Betreiber der Webseite und Apps wichtig. Wer den Betreiber genauere Informationen zu den angezeigten Profilen hinterlässt, der erhält oftmals auf dieser Grundlage dann noch einmal passendere Profile angezeigt.

Ein lernfähiger Algorithmus

Sehr wichtig ist es darüber hinaus auch selbst den Algorithmus aktiv zu verbessern. Wer genaue Angaben macht und Likes nur an Personen vergibt, die er selbst tatsächlich interessant findet, der wird schnell auch einen deutlich verbesserten Algorithmus nutzen können. Bei einer Webseite mit einem entsprechenden umfangreichen Algorithmus sollte man also immer wahre Angaben machen. Schnell werden den Nutzern dann immer bessere und besser passende Profile angezeigt. Die Stärke des Algorithmus kann erst dann richtig zum Vorschein kommen.

Webseiten ohne Algorithmus

Es stellt sich aber natürlich auch die Frage, ob es überhaupt einen Unterschied bei Webseiten mit einem Algorithmus im Gegensatz zu Webseiten ohne einen solchen Algorithmus gibt. Wer nur die meist bekannten Datingseiten und Apps verwendet, der wird einen Unterschied wahrscheinlich nicht feststellen. Meist haben diese Webseiten einen sehr umfangreichen und genauen Algorithmus. Dieser zeigt nach einiger Zeit auch sehr passende Profile an. Wer sich jedoch abseits der populärsten Datingseiten auch mit eher kleineren Webseiten beschäftigt, der wird schnell einen Unterschied feststellen.

Aufmerksame Nutzer bemerken schnell, dass eine Webseite mit Algorithmus deutlich bessere Kontaktvorschläge anbietet als eine Webseite ohne diesen. Wer auf Webseiten ohne Algorithmus beispielsweise ein Trefferspiel nutzen möchte, bei dem immer wieder zufällige Profile angezeigt werden, dem wird schnell auffallen, dass die Nutzer hier meist nicht zu den eigenen Interessen passen. Es werden einfach willkürlich aktuell aktive Mitglieder angezeigt. Ganz anders ist so ein Spiel bei den Webseiten mit Algorithmus. Hier ist klar zu erkennen, dass die angezeigten Profile nach einiger Zeit deutlich besser zu den eigenen Interessen und Eigenschaften passen.

Die Limits des Algorithmus

Wichtig ist aber auch zu wissen, dass ein Algorithmus nicht perfekt sein kann. Ein deutliches Limit sind, wie zuvor bereits erwähnt, die Angaben, die der Nutzer selbst macht. Welche anderen Profile er anschreibt oder sich genauer anschaut. Wer hier nicht nach seinen eigenen Interessen agiert, der wird den Algorithmus niemals korrekt trainieren können. Zudem beruht ein Algorithmus mehr oder weniger noch immer auf mathematischen Berechnungen. Die Liebe ist dabei aber wesentlich komplexer. Einen einfachen Rechenweg zur perfekten Beziehung gibt es nicht. Die Chemie bei einem realen Treffen zwischen zwei Personen kann auch ein Algorithmus nicht berechnen.

Fazit

Ob ein Algorithmus letztendlich also wirklich funktioniert und bei der Suche nach der großen Liebe hilft, das hängt auch sehr stark vom Nutzer selbst ab. Wer eine der populären Datingseiten verwendet, der kann davon ausgehen, dass es hier einen sehr umfangreichen und ausgearbeiteten Algorithmus geben wird. Wer diesen aber vollständig nutzen möchte, der muss bei der Verwendung der Plattform selbst auch stets wahre Angaben machen. Nur dann kann ein Algorithmus lernen und nach einiger Zeit immer passendere Partner anzeigen. Webseiten ohne einen Algorithmus fallen zudem schnell durch eher willkürlich angezeigte Profile auf.

Eine Garantie auf die große Liebe ist ein Algorithmus aber natürlich trotzdem nicht. Zu einer funktionierenden Partnerschaft gehören wesentlich mehr Faktoren, als ein Algorithmus berechnen könnte. Die emotionale Ebene einer Beziehung kann auf einer Datingplattform natürlich nicht berechnet werden. Dennoch ist die Nutzung von Webseiten mit einem umfangreichen Algorithmus deutlich mehr zu empfehlen. Zumindest Personen mit ähnlichen Interessen lassen sich so deutlich einfacher finden. Der Weg zur perfekten Partnerschaft liegt dann wieder in der eigenen Hand.