Dating Sucht in 2025 – kann Online-Dating zur Abhängigkeit führen

Dating Sucht in 2025

Online Dating hat zweifellos die Art und Weise grundlegend verändert, wie Menschen heute Kontakte knüpfen und sich während einer Beziehung an eine Person emotional binden eingehen. Der Dating Markt ist gigantisch und deckt alle möglichen Interessen und Vorlieben ab. Es gibt zahllose Dating Seiten sowie Apps für Mobilgeräte, die perfekt auf die Anforderungen großer Zielgruppen sowie bestimmter Nischengruppen zugeschnitten sind. Sie machen es möglich, zu jeder Zeit ein potenzielles Match zu finden – ganz bequem von Zuhause aus oder unterwegs. Auf den ersten Blick erscheint Online Dating wie die Lösung aller Probleme, die man als Single haben kann.

Doch nicht alles ist Gold, was glänzt. Auch die Partnersuche im Internet hat ihre Schattenseiten. Allgemein muss man sich als Kunde einer Plattform sowie als User des World Wide Webs stets den Risiken bewusst sein. Neben der psychologischen und den finanziellen Aspekten bestehen weitere Gefahren, die mit der Nutzung von Dating-Apps im Internet verbunden sind. Datenschutzprobleme, Fake Profile, Abofallen und andere mische Maschen, die dazu dienen, die Umsätze von Betreiberfirmen zu steigern, können das Usererlebnis erheblich trüben. Auch die emotionale Belastung aufgrund der ständigen Bewertung durch andere stellt für viele eine erhebliche Gefahr dar.

Fluch und Segen – die moderne Technik

Fluch und Segen – die moderne Technik

Die Gefahren des Internets sowie die vielen Risiken einer Online Dating Sucht sind ernstzunehmende Probleme unserer Gesellschaft. Online Dating gewinnt immer mehr an Bedeutung und der Zulauf auf Dating-Apps nimmt kein Ende. Heutzutage ist es vollkommen normal, seinen Partner für die Nacht oder die große Liebe im Internet finden zu wollen. Die Partnersuche im Netz hat sich vollständig etabliert. Es ist einfach, schnell, bequem und die Partnervorschläge sind in der Regel auch zutreffender. Erschwerend kommt hinzu, dass die Gefahren des Internets sowie die psychologischen, sozialen und neurologischen Risiken nicht nur zahlreich, sondern auch gravierend sind.

Die Nutzung verschiedener Technologien unserer modernen Welt sollte stets kritisch hinterfragt werden. Denn Sucht ist ein ernstes Problem, das sich bei weitem nicht nur auf Substanzen oder Verhaltensweisen beschränkt. Auch digitale Medien und die Partnersuche im Internet kann eine Sucht auslösen. Eine Sucht basiert in der Regel auf verschiedenen Mechanismen, die das Belohnungssystem im Gehirn stimulieren. Menschen werden dazu verleitet, immer weiterzumachen, weil ein bestimmter Ablauf oder Konsum das Glückshormon ausgeschüttet. Die Stimulation des Belohnungssystems wird dann ohne Pause fortgeführt, selbst wenn es negative Auswirkungen auf das Leben hat.

Die Ausprägung einer Online Dating Sucht

Es gibt verschiedene Formen und Ausprägung einer Sucht. An dieser Stelle ist auch zu erwähnen, dass keine Sucht in eine Schublade gepackt und verallgemeinert werden kann. Es handelt sich stets um eine individuelle Problematik, die unterschiedliche Ursachen, Auswirkungen, Symptome und Folgen hat. Die Internetsucht gehört zu den Verhaltenssüchten und beschreibt eine übermäßige Nutzung des Internets. Frei von jeglicher Kontrolle über das eigene Verhalten beeinflusst es das alltägliche Leben negativ.

Betroffene verbringen immer mehr Zeit in der virtuellen Welt und vernachlässigen reale soziale Kontakte und kommen ihren Verpflichtungen nicht mehr nach. In der Zeit, in der sie offline sind, verspüren sie eine immense innere Unruhe und sind leicht reizbar. Eine Dating Sucht entsteht zum einen durch die ständige Verfügbarkeit und zum anderen weil Likes, positive Kommentare und virtuelle Interaktionen das Belohnungssystem aktivieren. Sowohl soziale Medien als auch moderne Online Dating-Apps nutzen gezielt Mechanismen, die die Ausschüttung von Dopamin fördern. Dopamin ist das Glückshormon und verleiht Zufriedenheit. Ein wahrlich tolles Gefühl, von dem man prinzipiell nicht genug haben kann.

It’s a Match

Es mag wie eine schwerer Vorwurf klingen, aber Online Dating Seiten nutzen gezielt Mechanismen, die süchtig machen können. Am Ende des Tages sind Apps für die Partnersuche ein Unternehmensmodell, das der Generierung von Umsätzen dient. Natürlich darf man an dieser Stelle nicht vergessen, dass viele Menschen unserer Zeit ihre große Liebe im Internet gefunden haben. Das ist überaus positiv und sollte fairerweise erwähnt sein. Dennoch ist es in Kritik zu stellen, dass viele Apps direkt auf die Dopamin-Belohnungssysteme abzielen, um die Nutzer zu binden. Es kommen Mechanismen zum Einsatz, sodass Matches, Likes und Nachrichten kurzfristige Glücksgefühle auslösen.

Dazu kommt, dass Online Dating-Apps die Möglichkeit bieten, Matches, Likes und Ähnliches sowohl zu jeder Zeit als auch ohne Ende zu erhalten. Das endlose Swipen durch die potenziellen Matches – auf sozialen Medien auch als Doom-scrolling bekannt – ist dasselbe Schema wie bei einem Glücksspielautomat. Warum sollte man sich mit nur einem Match zufriedenstellen, wenn man auch mehrere haben kann? Man hofft immer wieder auf den nächsten Treffer, der vielleicht noch besser zu einem passt. Die Partnersuche wird zu einem endlosen Spiel – auch weil Dating-Apps verschiedene Elemente auf der Webseite anbieten, die man eigentlich aus der Spielebranche kennt.

Digitale Abhängigkeit durch das Swipe-Verhalten

Das Swipe-Verhalten ist eine der Hauptursachen für die digitale Abhängigkeit. Es basiert auf dem Prinzip der variablen Belohnung. Nutzer wissen nie, ob der nächste Wisch ein Match bringt. Ein Prozess, der das Gehirn zur ständigen Wiederholung anregt. Variable Belohnungen durch unvorhersehbare Matches fördern das ständige Wiederkommen. Die ständige Aussicht auf neue Matches und potenzielle Partner aktiviert das Belohnungssystem des Gehirns ähnlich wie Glücksspiel. Auch die soziale Bestätigung steigert die Nutzung. Eine Person, die viele Likes und Kommentare erhält, wird versuchen noch mehr Aufmerksamkeit zu erhalten.

Gamifizierung-Features wie Super-Likes, Push-Nachrichten oder Boosts für das eigene Profil verstärken das Nutzungsverhalten ebenfalls. Diese Mechanismen dienen zwar in erster Linie der Kundenbindung, führen aber unausweichlich dazu, dass die Nutzer nach und nach eine Angst entwickeln, etwas zu verpassen oder eine bessere Option nicht nutzen zu können. Dass diese Mechanismen der Gamifizierung auf Dating-Apps und Webseiten zum Einsatz kommen ist in Kritik zu stellen. Immerhin sollte der Fokus auf das Finden von potenziellen Partnern liegen. Die damit verbundenen Risiken, die von wirtschaftlichen Abhängigkeiten über Suchteffekten bis hin zu Missbrauchsgefahren reichen, sollten auf keinen Fall unterschätzt werden.

Die Auswirkungen einer Dating Sucht

Ein exzessives Swipe-Verhalten kann sich negativ auf die Bindungsfähigkeit und das  Konzentrationsvermögen auswirken. Des Weiteren führen die ständige Erreichbarkeit sowie die anhaltende Suche nach dem perfekten Match zu einer Erschöpfung auf emotionaler Basis. Dating-Apps sind darauf ausgelegt, dass sich Nutzer immer wieder einloggen und ständig neue Interaktionen beginnen. Das kann zum Beispiel das Scrollen durch potenzielle Matches, neue Unterhaltungen oder die Nutzung anderer Features auf der Plattform sein. Matches werden analysiert und Gespräche werden entweder neu gestartet oder fortgeführt. Moderne Dating-Apps bieten nicht nur Features für die Partnersuche.

Es kommen auch andere Funktionen zum Einsatz, die man von sozialen Medien oder Casinos kennt. Die einfache Nutzung einer Dating-App kann zu einer ständigen Reizüberflutung führen, die auf gleich mehreren Ebenen belastend sein kann. Es kann zu einem Dating-Burnout kommen – eine besondere Form der psychischen Erschöpfung, die aufgrund einer hohen emotionalen sowie zeitlichen Investition zustande kommt, welche aber ohne langfristige Erfüllung ist.

Bindungsprobleme durch exzessives Swipe-Verhalten

Bindungsprobleme durch exzessives Swipe-Verhalten

Die Dating-Kultur hat sich in den vergangenen Jahrzehnten immens verändert. Wo früher noch persönliches Kennenlernen die Voraussetzung war, reicht heute das Öffnen einer App. Aber es hat sich nicht nur die Art und Weise der Partnersuche geändert. Online Dating Plattformen nehmen einen unmittelbaren Einfluss darauf, wie wir unsere Beziehungen führen. Es gibt Dating Seiten, die speziell auf eine Zielgruppe oder bestimmte Interessen und Vorlieben konzipiert sind. Damit ist die Möglichkeit geboten, eine Person zu finden, die genau den Erwartungen entspricht. Das minimiert die Wahrscheinlichkeit, dass man während einer Partnerschaft Kompromisse eingehen muss. Eine wichtige soziale Kompetenz wird einfach umgangen.

Ein weiteres Problem, das aufgrund einer intensiven Nutzung von Dating-Apps zustande kommen kann, ist die Illusion unbegrenzter Partner. Ein Wisch reicht aus, um einen neuen potenziellen Partner zu sehen – immer wieder aufs Neue. Das kann dazu führen, dass bereits bestehende Partnerschaften oder langsam entstehende zwischenmenschliche Verbindungen weniger oder gar nicht mehr wertgeschätzt werden. Die Annahme, dass sich nach dem nächsten Swipe eventuell eine noch bessere Option finden lässt, kreiert leere Hoffnungen auf das große Glück. Ein weiteres Problem ist die emotionale Oberflächlichkeit, da rein äußerliche Merkmale und keine tiefreichenden emotionalen Verbindungen im Fokus stehen.

Soziale Kontakte im echten Leben stärken

Online Dating hat die Art und Weise verändert, wie wir romantische Beziehungen eingehen und Partnerschaften führen. Einerseits sind sie praktische Tools, die es möglich machen, den perfekten Partner fürs Leben zu finden, doch andererseits zeigen sich zunehmend negative Auswirkungen. Vor allem junge Singles verspüren eine schwerwiegende emotionale Erschöpfung und haben große Probleme damit, sich emotional an ihren Partner zu binden. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der bewussten Nutzung von Dating-Apps und einer Rückkehr zu echten zwischenmenschlichen Beziehungen.

Online Dating Sucht birgt sowohl viele als auch schwerwiegende Folgen mit sich. Es beginnt mit einem Hochgefühl, Dopamin-Kicks und einem intensiven Abenteuergefühl. Doch am Ende steht das Risiko, keine langfristige Zufriedenheit in einer Partnerschaft mehr finden zu können. Anstatt an einer echten Bindung zu arbeiten, wird einfach weitergeswipt. Die Stärkung sozialer Kontakte im echten Leben, psychologische Unterstützung, digitale Detox-Phasen und ein bewusstes Nutzungsverhalten sind Wege aus der Dating Sucht.